Bürgermeister Kebschull auf dem Weg der Besserung

Dank an alle Oersdorfer Bürgerinnen und Bürger

Nach dem feigen und hinterhältigen Anschlag befindet sich Bürgermeister Joachim Kebschull gesundheitlich auf dem Weg der Besserung. In einem persönlichen Telefongespräch hat er uns wissen lassen, dass er nach Auskunft seiner Ärzte keine bleibenden Schäden zurückbehalten wird. Joachim Kebschull bedankt sich auf diesem Wege bei allen, die ihm gute Wünsche haben zukommen lassen.

Die vielen Blumen und Karten, die er vor seiner Haustür gefunden habe, seien ihm eine große Hilfe bei der Gesundung. Er empfinde diese Zuwendung als großartige Geste der Solidarität aller Oersdorfer. Er hoffe, Mitte der Woche seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen zu können.

Blumengebinde vor der Haustür

Tatsächlich hat es nach dem Anschlag auf Bürgermeister Kebschull in unserem Dorf eine breite Welle der Solidarität gegeben. In vielen Mails und Anrufen an die Oersdorfer Wählervereinigung äußerten die Bürgerinnen und Bürger ihre Empörung über den tätlichen Angriff. Niemals dürfe Gewalt und Einschüchterung zum Mittel der Auseinandersetzung werden, hieß es immer wieder.

Vor allem aber wünschten die Oersdorfer Ihrem Bürgermeister eine schnelle Genesung und die Kraft, die schlimmen Stunden schnell zu vergessen, um sich wieder ganz seiner Arbeit widmen zu können.

Etliche Mitbürger ließen es aber nicht nur bei Mails und Anrufen bewenden. Familie Kebschull fand viele Blumengebinde und Blumensträuße vor der Haustür, mit denen die Oersdorfer ihre guten Wünsche noch unterstreichen wollten. Eine ganz besonders schöne Idee hatte Familie Heesch. Sie band zwei großartige Gestecke und stellte sie in einem Holzwägelchen vor des Bürgermeisters Haustür. Die Blumen für die Gestecke kamen aus den Gärten mehrerer Oersdorfer. Deutlicher und schöner kann man Gemeinschaft und Zusammenhalt kaum ausdrücken.

Solidaritätsmails aus ganz Deutschland

Neben den Solidaritätsbekundungen aus dem Dorf erreichten die Wählergemeinschaft aber auch viele Mails aus allen Teilen Deutschlands. Weil ein rechtsradikaler und ausländerfeindlicher Hintergrund für den Anschlag nach wie vor nicht ausgeschlossen werden kann, wurden wir aufgefordert, mutig und offen unseren Weg weiter zu gehen, gegebenenfalls auch einer Flüchtlingsfamilie Unterkunft zu gewähren.

Hier eine kleine Auswahl.

Herr B. aus Köln schrieb: „Hut ab für die Zivilcourage, die Sie alle zeigen. Ich wünsche Ihnen trotz aller Vorkommnisse Kraft und Zuversicht Ihren eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen.“

Herr S. aus Göttingen meinte: „Auch wenn es nur moralische Unterstützung ist, ich freue mich sehr, dass es in Deutschland noch viele solche Menschen wie Sie gibt, die etwas für eine bessere Welt tun und sich von Drohungen nicht abschrecken lassen. Gute Besserung an ihren Bürgermeister!“

Herr R. aus Bühnsdorf äußerte: „Als Koordinator eines Flüchtling-Forums möchte ich Ihnen meine ausdrückliche Solidarität mit Bürgermeister Joachim Kebschull zum Ausdruck bringen. Ich wünsche ihm eine schnelle Genesung und ein Festhalten an seiner bisherigen Haltung.“

Herr C. aus Kassel meinte: „Bitte gebt in eurem Vorhaben zur Unterbringung von Flüchtlingen nicht auf und lasst euch nicht unterkriegen.“

Frau L. vom Landkreis München: „Da ich gerade über die Medien von den Vorfällen in Ihrem Ort gehört und mich daraufhin auch auf Ihrer Website ein wenig kundig gemacht habe, möchte ich Ihnen auf diesem Wege meinen Zuspruch für Ihre Haltung zukommen lassen und meine Bewunderung dafür, dass Sie sich nicht einschüchtern lassen!
Unabhängig davon, dass Gewalt und Einschüchterung niemals das richtige Mittel sind, um seiner Meinung Ausdruck zu geben, löst bereits die Tatsache, dass die eventuelle Unterbringung einer einzelnen Flüchtlingsfamilie zu Protesten führen kann, nur Verwunderung aus…
…In meiner eigenen Gemeinde (gut 20.000 Einwohner) sind einige hundert Asylbewerber untergebracht und werden von einem Helferkreis gut betreut. Allerdings gibt es auch hier im Umkreis immer wieder Proteste, wenn recht große Flüchtlingsunterkünfte gebaut werden. Wie die Unterbringung einer einzelnen Familie zu Protesten führen kann, ist mir ein Rätsel. Ihnen wünsche ich viel Kraft für Ihre weitere Arbeit!“