„Wir verurteilen Angriffe auf Menschen,
die sich für Geflüchtete einsetzen, aufs Schärfste.“
Zum Jahresende: Worte von Ministerpräsident Albig an alle Oersdorfer Bürgerinnen und Bürger

Nach dem Überfall auf Bürgermeister Joachim Kebschull war das Entsetzen in ganz Deutschland riesengroß. Oersdorf erlangte in kurzer Zeit eine traurige Berühmtheit. Viele angesehene Zeitungen, Fernsehsender, Radiostationen, News-Websites, alle berichteten vom feigen Angriff. Bis heute ist der Täter nicht gefunden. Immer noch gibt es den Verdacht, dass Ausländerhass eine Rolle gespielt haben könnte. In dieser Situation haben wir Torsten Albig, den schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten gefragt, ob er eventuell zum bevorstehenden Weihnachstfest ein Geleitwort eigens für die Oersdorferinnen und Oersdorfer formulieren würde. Wir haben tatsächlich eine Antwort aus Kiel bekommen, die wir hier mit Dank in vollem Wortlaut veröffentlichen.

Geleitwort

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

ob Digitalisierung, Globalisierung oder flüchtende Menschen – unsere Welt verändert sich rasant. Dies mag so manchen verunsichern, vielleicht sogar Angst machen. Wir als Landesregierung sind jedoch fest davon überzeugt, dass Veränderungen allen Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteinern zu Gute kommen – sei es im wirtschaftlichen und sozialen Bereich oder bei der Lebensqualität in Stadt und Land. Dafür wollen wir Sorge tragen. Bei allem, was wir tun, wird die oberste Prämisse sein, die Gesellschaft als Ganzes im Blick zu haben.

Denn Ängste dürfen nicht das Vertrauen in unseren Staat, unsere Demokratie und unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden. Wir verurteilen Angriffe auf Menschen, die sich für Geflüchtete einsetzen, aufs Schärfste. Seien Sie versichert, dass wir solche Übergriffe nicht tolerieren. Sie werden uns nicht von unserem Kurs in der Flüchtlings- und Integrationspolitik abbringen. Als Drehscheibe zwischen Nord- und Mitteleuropa war Schleswig-Holstein seit jeher weltoffen und wird es auch in Zukunft bleiben. Gerade Entwicklungen wie jüngst die Flucht in unser Land zeigen, dass wir Veränderungen immer dann am besten begegnen können, wenn Politik gemeinsam mit allen gesellschaftlichen Akteuren handelt. Daher wollen wir auch zukünftig das Engagement der Bürgerinnen und Bürger stärken. Viele Menschen engagieren sich ehrenamtlich und prägen damit das Miteinander in Schleswig-Holstein. Das gilt auch für die Arbeit in den Kommunen – Städte, Gemeinden und Kreise sind die Keimzelle des Gemeinwesens, hier finden die Menschen ihr Lebensumfeld und eine Heimat

Wir wollen ein Land, das jeden Einzelnen mitnimmt. Dafür brauchen wir einen festen Zusammenhalt, sozial wie gesellschaftlich. Wir brauchen einen gemeinsamen Weg, auf dem wir alle Kräfte bündeln. Mit dem Entwurf der Landesentwicklungsstrategie Schleswig-Holstein 2030 – der gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, den Ressorts der Landesregierung, strategischen Partnern und Fachakteuren entstanden ist – haben wir die nötigen Weichen gestellt. Auch die Themen moderner Staat, Gesellschaft, Zuwanderung oder öffentliche Sicherheit nehmen darin einen breiten Raum ein. Wir sind überzeugt: Die besten Jahre unseres Landes haben gerade erst begonnen.

Die Voraussetzungen dafür sind ideal. Schleswig-Holstein erlebt einen wirtschaftlichen Aufschwung, verzeichnet die niedrigste Arbeitslosigkeit seit über 20 Jahren und belegt regelmäßig Spitzenplätze im Glücksatlas. Nun gilt es, die Chancen des Wandels zu nutzen. Wir Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner haben die Werkzeuge, die Fähigkeiten und ein klares Ziel. Lassen Sie uns die Zukunft gemeinsam gestalten.

Ihr

Torsten Albig
Ministerpräsident
des Landes Schleswig-Holstein

Volles Haus bei Einwohnerversammlung
Was soll aus der Dorfstraße 5 werden?
Hier finden Sie das Protokoll

Nach dem feigen und brutalen Überfall auf Bürgermeister Kebschull hatten die Oersdorferinnen und Oersdorfer am 10. November natürlich besonders großes Interesse an einer „Einwohnerversammlung“. Joachim Kebschull selber hatte dazu eingeladen. Etwa 120 Bürgerinnen und Bürger kamen für  anderthalb Stunden im Gemeindehaus zusammen, um sich zu informieren und miteinander zu diskutieren. Dabei ging es vor allem um die künftige Nutzung des Hauses Dorfstraße 5. Unter Protokoll zur Einwohnerversammlung finden Sie ganz schnell das vollständige Protokoll der Versammlung.

Gemeindevertreter beziehen Stellung zum Gewaltakt

Zu Beginn der Sitzung des Ausschusses für Wegebau und Umweltschutz am 6.10.2016 verlas das älteste Mitglied der Gemeindevertretung Hans-Joachim Wegener eine Stellungnahme Oersdorfer Gemeindevertreter und Bürgerlichen Mitglieder zum Gewaltakt gegen Joachim Kebschull.

Der vollständige Text zur Stellungnahme ist auf der Webseite der Gemeinde Oersdorf zu lesen: Stellungnahme Gemeindevertreter zu Gewaltakt

Joachim Kebschull äußert sich zur Attacke im Rahmen einer Pressekonferenz

Eine Woche nach dem gewalttätigen Angriff auf ihn, hat sich unser Bürgermeister Joachim Kebschull im Rahmen einer Pressekonferenz erstmals persönlich geäußert. In Ab

stimmung mit dem Amt Kisdorf wurde eine Pressekonferenz für Donnerstag, 6.10.2016 um 9:30 Uhr im Gemeindehaus Oersdorf angesetzt, da die Anfragen seitens Presse so umfangreich waren und für ihn eine zusätzliche Belastung darstellten.

Zur Begrüßung der angereisten etwa 30 Journalisten, Fotografen und Kameraleute äußerte sich Herr Ahrens (Amtsvorsteher) froh darüber zu sein, dass Joachim Kebschull wieder in seiner Gemeinde Oersdorf ist. Danach erläuterte Joachim Kebschull ausführlich die Entwicklung in der Sache seit über einem Jahr und wie er persönlich mit den Anfeindungen umgeht. Er bedankte sich zum Schluss für die vielen Solidaritätsbekundungen, insbesondere die aus der Dorfgemeinschaft. Der Blumenwagen habe ihn sehr berührt.

Anschließend hatten die Journalisten Gelegenheit Fragen zu stellen. Herr Löchelt (Leiter Verwaltung) beschrieb die aktuelle Lage bezüglich Unterbringung von Flüchtlingen im Amtsbereich.

Zum Schluss der Pressekonferenz begaben sich die Journalisten in Begleitung von Joachim Kebschull noch einmal zum Tatort.

 

Weitergehende Infos zu den Ausführungen von Joachim Kebschull u.a. hier:

NDR 1 Welle Nord

Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag shz:de

SAT.1 Regionalfernsehen

Bürgermeister Kebschull auf dem Weg der Besserung

Dank an alle Oersdorfer Bürgerinnen und Bürger

Nach dem feigen und hinterhältigen Anschlag befindet sich Bürgermeister Joachim Kebschull gesundheitlich auf dem Weg der Besserung. In einem persönlichen Telefongespräch hat er uns wissen lassen, dass er nach Auskunft seiner Ärzte keine bleibenden Schäden zurückbehalten wird. Joachim Kebschull bedankt sich auf diesem Wege bei allen, die ihm gute Wünsche haben zukommen lassen.

Die vielen Blumen und Karten, die er vor seiner Haustür gefunden habe, seien ihm eine große Hilfe bei der Gesundung. Er empfinde diese Zuwendung als großartige Geste der Solidarität aller Oersdorfer. Er hoffe, Mitte der Woche seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen zu können.

Blumengebinde vor der Haustür

Tatsächlich hat es nach dem Anschlag auf Bürgermeister Kebschull in unserem Dorf eine breite Welle der Solidarität gegeben. In vielen Mails und Anrufen an die Oersdorfer Wählervereinigung äußerten die Bürgerinnen und Bürger ihre Empörung über den tätlichen Angriff. Niemals dürfe Gewalt und Einschüchterung zum Mittel der Auseinandersetzung werden, hieß es immer wieder.

Vor allem aber wünschten die Oersdorfer Ihrem Bürgermeister eine schnelle Genesung und die Kraft, die schlimmen Stunden schnell zu vergessen, um sich wieder ganz seiner Arbeit widmen zu können.

Etliche Mitbürger ließen es aber nicht nur bei Mails und Anrufen bewenden. Familie Kebschull fand viele Blumengebinde und Blumensträuße vor der Haustür, mit denen die Oersdorfer ihre guten Wünsche noch unterstreichen wollten. Eine ganz besonders schöne Idee hatte Familie Heesch. Sie band zwei großartige Gestecke und stellte sie in einem Holzwägelchen vor des Bürgermeisters Haustür. Die Blumen für die Gestecke kamen aus den Gärten mehrerer Oersdorfer. Deutlicher und schöner kann man Gemeinschaft und Zusammenhalt kaum ausdrücken.

Solidaritätsmails aus ganz Deutschland Weiterlesen

Nach heimtückischem Angriff auf unseren Bürgermeister

OeWV wendet sich mit Abscheu gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Mit Abscheu und großer Empörung verurteilt die Oersdorfer Wählervereinigung den heimtückischen und hinterhältigen Angriff auf unseren Bürgermeister Joachim Kebschull.
Wir sind zutiefst angewidert von dieser offenbar fremdenfeindlich motivierten Tat. Wir hätten nie für möglich gehalten, dass dieses üble Gedankengut in unserem Dorf eine Heimat hat. Wir alle können,  müssen und werden etwas dagegen tun. Wir, die Oersdorfer Wählervereinigung, werden uns der Auseinandersetzung offen stellen. Deshalb gilt für den geplanten Umbau der Dorfstraße 5, was wir in unseren Mitteilungen und auf unserer Website schon immer gesagt haben, wir machen auch jetzt keinen Hehl daraus:

Wenn sich die Möglichkeit ergäbe, dass wir auch einer Flüchtlingsfamilie eine neue Heimat in unserem Dorf bieten könnten, würden wir diese Gelegenheit gern ergreifen und damit als Gemeinde einen kleinen Beitrag dazu leisten, Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, eine neue Perspektive zu bieten. Und wo könnte dies besser gelingen, als im Herzen unseres Dorfes im gelebten nachbarschaftlichen Miteinander.

Wir wenden uns mit aller Energie und Überzeugung gegen jeden Rassismus, gegen jede Fremdenfeindlichkeit und bitten alle Oersdorfer um Solidarität und Unterstützung.

Zunächst aber wünschen wir unserem Bürgermeister Joachim Kebschull von Herzen Kraft und Stärke, um schon bald wieder mit uns Seite an Seite für eine gute Zukunft unserer Gemeinde arbeiten zu können.

Ute Grommes, Wolfgang Kuckelt
Vorstand Oersdorfer Wählervereinigung

Es geht um die Wurst

Liebe Mitglieder, liebe Freunde der OeWV,
Lust auf ein saftiges Steak, ein Würstchen oder einen knackigen Salat ?
Dazu vielleicht ein gemütliches Schwätzchen mit Freunden und Bekannten ?
Dann herzlich willkommen zu unserem
Grillabend am Samstag, 3. September, ab 17.00 Uhr
diesmal auf der Terrasse des Gemeindehauses (falls es regnet, feiern wir einfach drinnen). Weiterlesen

Nach Bombendrohungen und großer Aufregung: Dorfstraße 5 – Was soll wirklich geschehen ? Hier sind die Fakten

Oersdorf hat von sich reden gemacht. Und das gar nicht in gutem Sinne. Zweimal musste eine Bauausschusssitzung wegen einer Bombendrohung ausfallen. Es gab massive Einschüchterungsversuche, weil der Ausschuss angeblich einen Beschluss  zur Unterbringung von Asylbewerbern  an der Dorfstraße 5 fassen wollte. Die Polizei rückte an, die Presse berichtete, Bürgermeister Kebschull bezog Stellung in einer ausführlichen Mitteilung an die Gemeinde.

Der Absender oder die Absenderin dieser unfassbaren Drohungen scheint sich ziemlich gut auszukennen mit den Strukturen und Gepflogenheiten in unserem Dorf, Doch fehlt es offenkundig an Sachkenntnis, was die Planungen zur Dorfstraße 5 angeht. Deshalb hier noch einmal die Fakten. Weiterlesen

Solidarische Finanzierung von Straßenbaumaßnahmen: Wo bleiben die Gebührenbescheide ?

Irgendwie wollen die unser Geld wohl nicht haben. Diesen Eindruck kann man tatsächlich leicht bekommen. Denn bis heute hat die Amtsverwaltung noch keine Gebührenbescheide zur Finanzierung von Straßenbaumaßnahmen an die Oersdorfer Grundbesitzer geschickt. Dabei hatte die Verwaltung schon im vergangenen August die Sache dringend gemacht.

Oersdorf ist die erste Gemeinde Schleswig-Holsteins, in der die Kosten für Straßensanierungen nicht mehr allein von den Anliegern, sondern solidarisch von allen Grundstücksbesitzern in Form wiederkehrender Beiträge getragen werden.  Eine extreme Belastung einzelner Anlieger wollten alle Gemeindevertreter so vermeiden.Ein Modell, das im ganzen Land Aufsehen erregte.

So ganz problemlos läuft die Geschichte allerdings noch nicht. Zwar ist der Regenwasserkanal „Am Sandberg“ inzwischen saniert, weitere Kosten für die Planung von Gehwegen sind ebenfalls entstanden. Nur einen Gebührenbescheid gibt es nicht. Weiterlesen

Straße Am Sandberg: „Buckelpiste“ verärgert Anwohner

Das ist wirklich ärgerlich. Seit einigen Wochen hat Oersdorf seine eigene „Buckelpiste“. So nennen jedenfalls erboste Anwohner die Straße „Am Sandberg“ nach der erfolgreichen Sanierung des Regenwasserkanals.Schlaglöcher, Fahrbahnunebenheiten, Geschwindigkeitsbegrenzung, abgefallene Radkappen am Straßenrand, Autos, die Zickzack oder gleich auf der falschen Seite fahren, um den Schlaglöchern auszuweichen. Unerfreulich. Warum ist nicht schon längst eine neue Fahrbahndecke aufgebracht? Weiterlesen